2. Erfahrungsbericht: ZorroII-USB-Controller Highway (von Thomas Mysegades)

In unserem Verbund, User der Nordseeküste, haben wir den Ralf. Er ist 
leidenschaftlicher Amiganer und unterstützt das System, wo er nur kann, 
zumindest, was den Kauf von Hard- und Software angeht. So besitzt er 
nunmehr zwei Amiga 4000, einen davon im Tower mit PPC und Mediator-PCI-
Erweiterung. Vor kurzem erschienen die ersten Berichte über die USB-Karte, 
und er dachte sich, die kauf ich mir, sowie sie verfügbar ist. Otto "otis" 
hat dann mit Chris Hodges und Michael Böhmer gesprochen, und wir bekamen 
eine Highway zum Test nach Bremen.

Ralfs Rechner standen zu dem Zeitpunkt in Leer bei Michael "der Leeraner", 
und wir meinten, fahren wir nach Leer und testen da. Gesagt, getan. Es war 
Samstag, und Otto und ich fuhren hin. Ralf kam auch dazu, er war ja 
neugierig, ob alles klappt.

Nachdem wir gefrühstückt hatten, ging es los. A4000D aufgeschraubt und die 
Anleitung studiert - die zur Highway natürlich. Dann wurde die Karte 
eingebaut und der Rechner in Betrieb genommen. ShowConfig zeigte sie dann 
auch an, so, wie der Autor es gerne hätte. Also die Software installiert, 
Trident marsch und gespeichert. USB-Maus angesteckt und...nichts. Das Teil 
war so tot, wie eine 30 Tage alte Fliege. Mist! Tastatur ran...nichts! 
Verd..., was ist los?

Alles noch einmal abgeglichen, nach bestem Wissen, und neuer Versuch. 
Wieder nichts. Dann folgte eine längere Pause, die zum Nachdenken und 
Diskutieren genutzt wurde. Wo war der Fehler? Gab es einen? Welchen?

Alle weiteren Versuche, ein Gerät welcher Art auch immer, am Highway zum 
Laufen zu bringen, scheiterten an diesem Samstag. Ralf wurde die Zeit 
knapp, und er wollte mit seinem Rechner nach Hause. Also Karte raus, 
Rechner zu und Ralf ab durch die Mitte.

Der PPC-Rechner stand weiterhin bei Michael und wir meinten, lass uns 
später weitermachen, also nächstes Wochenende. Otto und ich haben die 
Problematik intensiv per Telefon in der folgenden Woche diskutiert, und er 
hat unsere Meinungen und Anregungen an Chris und Michael per Mail 
weitergegeben.

Rrrrrums, da kam eine Mail von Chris, wir sollten ein paar Punkte prüfen, 
er hätte einen Fehler im Installscript gefunden. Ha, das klang gut. Es 
wurde wieder Samstag, der PPC war nun in Bremen in Ottos Keller. Also 
diesmal Treffen bei ihm - in der Hoffnung, der alte Geist, der uns Amiga-
User die letzte Zeit immer so begleitet hatte, wäre noch immer da. Was soll 
ich sagen, er war da.

Nachdem die Karte im Zorro-Slot verstaut war und die Bleche eingesetzt 
waren, wurde der Rechner gestartet. ShowConfig marsch: Da war sie. Software 
installiert, und dann die Mail von Chris durchgekaspert. Ha, da waren sie, 
die Fehler. Ich möchte nicht auf die einzelnen Punkte eingehen, da es sich 
im Übrigen um eine Vorserienkarte handelte und die Software noch nicht 
fertig war. Nun, Trident gestartet, alle Punkte der einzelnen Unterpunkte 
eingestellt, die Classes gescannt und alles gespeichert.

Dann alles, was nach USB aussah, im Raum gesammelt und zurechtgelegt. 
Trident noch mal gestartet und eine Logitech-USB-Maus rangestöpselt: Ups, 
da tut sich was, die Maus wird erkannt und eingetragen, ich trau mich und 
beweg sie, jaaaa, sie tut�s. Welch ein Erfolgserlebnis, hat es doch diesmal 
nur eine knappe Viertelstunde gedauert, im Gegensatz zu letztem Samstag, wo 
der halbe Tag weg war.

Aber nun wollten wir es wissen. Alles, aber wirklich alles, was wir an USB 
da hatten, wurde ran gesteckt und von Trident brav erkannt. Teilweise war 
den Geräten zwar keine Funktion zu entlocken, aber das verwunderte nicht, 
fehlten doch noch diverse Classes. Es sind übrigens, so teilte uns Chris 
mit, einige Classes in Vorbereitung, bzw. wird bereits mit Hochdruck daran 
gearbeitet.

Im folgenden könnt ihr ersehen, welche Geräte an dem Highway-Controller 
angesteckt waren, ob sie eine Funktion hatten und welche Einschränkungen 
damit verbunden waren. Es handelt sich um eine Liste, die aus dem Poseidon-
Archiv erstellt wurde. Das Tool schimpft sich "psddevlister" und erstellt 
ein Logfile der angeschlossenen Geräte.

Hier nun die Liste mit einer Beschreibung des Testrechners:

Systembeschreibung des A4000:

Elbox-Tower mit neuestem Mediator-Board
PPC 604e/233 MHz
IOblix
Highway
PCI-TV-Karte
PCI-Voodoo3000
PCI-Ethernet
PCI-Soundblaster128

Liste der Geräte, die am Amiga 4000 mit Highway erkannt werden:

1) Tastatur macally für MAC (deutsche Belegung, alle Funktionen, 
einschließlich Reset) - läuft
2) Mouse Optisch Logitech Wireless MouseManOptical - läuft
3) Mouse Logitech Modell M-BA47 - läuft
4) Gamepad GRAVIS Eliminator - läuft
5) Mouse Apple MAC Pro Optical - läuft
6) Konica Memorycard-Reader DR-CR1 - ist nicht nutzbar, aber wird erkannt
7) IBM ViaVoice-Hardware (Mikrofon und Kopfhörer [Headset]) - ist nicht 
nutzbar, aber wird erkannt
8) Konica e-mini Digitalkamera - ist nicht nutzbar, aber wird erkannt
9) Dexxa/Logitech WebCam - ist nicht nutzbar, aber wird erkannt


Es besteht die Möglichkeit, die Treiber resetfest ins System einzubinden, 
das heißt, eine angeschlossene USB-Maus und/oder Tastatur steht SOFORT zur 
Verfügung, also auch im Early-Startup-Screen.
Bei unseren Tests erwies sich diese Funktion allerdings noch als 
störanfällig, was sich darin äußerte, dass das System nach dem ZWEITEN 
Neustart einfach den Dienst quittierte und stehen blieb. Da half nur 
Ausschalten und ein kleines bisschen Warten, bevor das Netzteil wieder 
einen vor den Hals bekam und malochen musste. Nun war allerdings der 
Treiber nicht mehr resetfest, und wir brauchten für den Early-Startup-
Screen wieder eine Amiga-Maus.

Zur Unterstützung der Scrollräder von Mäusen sei erwähnt, dass sich eine 
HID-Class bereits in Entwicklung befindet, die vielleicht bei Erscheinen 
dieser AMIGA-aktuell-Ausgabe bereits zur Verfügung steht.

Alles in allem macht die Hardware einen sehr soliden Eindruck, sie ist 
sauber verarbeitet und keinesfalls instabil, rein mechanisch gesehen. Dass 
zum Lieferumfang unserer Karte vier USB-Anschlüsse gehören, ist ebenfalls 
positiv zu bewerten, zumal die Dinger ebenfalls schön stabil sind. Es 
müssen nicht zwingend alle Ports auf der Karte belegt werden, so dass nicht 
gleich zwei Bleche die Rückwand des Towers oder Desktop-Gehäuses dicht 
machen. Gerade im Desktop ist ja nun nicht gerade üppig Platz für Karten.

Hier noch zwei Fotos von der Karte und der Trident-Oberfläche:

Bild:
Bild
Bild:
Bild

Wir, Otto, Michael und Thomas, möchten Chris Hodges und Michael Böhmer 
nochmals herzlich für das Vertrauen danken, dass wir die Karte testen 
durften, und denken, dass die Highway gut bei den Amiga-Usern ankommt.

Thomas Mysegades <ThomasMysegades@t-online.de>


[Anm. d. Redaktion: Vielen Dank an den UDN, Otto "otis" Dette und Thomas
Mysegades für die Bereitstellung dieses Berichts. Der Artikel ist auch 
online unter http://www.udnimweb.de verfügbar.]